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Sexueller Mißbrauch vor Gericht, Softcover reprint of the original 1st ed. 1994 Band 1: Beobachtung und Analyse

Langue : Allemand

Auteur :

Couverture de l’ouvrage Sexueller Mißbrauch vor Gericht
Sexuelle Gewalttaten an Kindern werden als "risikolose" oder "perfekte" (Bundestag DS 10/3835,1985, S. 5, Enders 1990, S. 21, Weis 1982, S. 27) Vergehen oder Verbrechen charakterisiert, weil es den Betroffenen in ver­ schiedenen Stadien unmöglich gemacht wird, das "bestgehütete Geheimnis" (Rush 1982) preiszugeben, ohne Stigmatisierungen in Kauf nehmen zu müssen. Bei den Übergriffen bedienen sich die Täter subtiler Mechanismen wie Ausnutzen sexueller Unwissenheit und Schüren von Schuld-und Schamge­ fühlen. Zudem weisen sie häufig den Kindern eine Mitverantwortung für den Erhalt der Familie zu, um sie zum Schweigen zu bringen. Hierbei sind "ausgesprochene oder unausgesprochene Drohungen des Täters (z.B. ,Wenn Du darüber sprichst, kommst Du ins Heim/wird Mutter krank/habe ich Dich nicht mehr lieb ... !')" (Enders 1990, S. 21) vielfach Mittel zum Zweck. Schuld- und Schamgefühle werden weiterhin durch auferlegte Geheimhal­ tungsgebote des Täters sowie durch die Wahrnehmung der gesellschaftli­ chen Einstellungen zu den Gewaltakten und/oder des verbotenen Charakters der Handlungen verstärkt. Dies alles trägt dazu bei, daß Kinder sich vor­ werfen, sich nicht ausreichend gewehrt oder mitgemacht zu haben (vgl. Armstrong 1985, Baumgardt 1989, Gardiner-Sirtl 1983, Gutjahr/Schrader 1990, Hartwig 1990, KavemannILohstöter 1991, Rush 1982, Steinhage 1987). "Jeder Versuch des Kindes, den Schänder bloßzustellen, entblößt auch seine eigenen, angeblich angeborenen sexuellen Beweggründe und beschämt es statt den Täter, ihm bleibt nur die Ver­ heimlichung. Das Dilemma des sexuellen Mißbrauchs von Kindern hat ein narrensicheres Sy­ stem emotionaler Erpressung geschaffen: Wenn das Opfer den Täter beschuldigt, beschuldigt es sich auch selbst" (Rush 1982, S. 168).
I. Forschungsstand zur Viktimisierung, zum Dunkelfeld und zu den Folgen sexueller Übergriffe auf Kinder.- 1. Quantitatives und qualitatives Ausmaß sexueller Gewalt.- 1.1 Quantitatives Ausmaß sexueller Gewalterfahrungen von Kindern.- 1.2 Qualitatives Ausmaß sexueller Gewalterfahrungen von Kindern.- 1.3 Die Folgen für die Opfer sexueller Gewalt.- 1.3.1 Unmittelbare Folgen sexueller Gewalttaten für die Opfer: Vertrauensverlust und Hilflosigkeit.- 1.3.2 „Harmlose“ Übergriffe und sekundäre Viktimisierung.- 2. Zur Ätiologie sexueller Gewalt.- 2.1 Das Modell der „Opferpräzipation“ und die „mitschuldigen“ Opfer.- 2.2 Sozialstrukturelle Deutungen sexueller Gewalt und „strukturelle Viktimisation“.- 3. Opferwerdung als Prozeß: Viktimisierungen.- 3.1 Ansätze zur Erklärung der sekundären Viktimisierung.- 3.1.1 Stereotype in der sekundären Viktimisierung.- II. Fast alles, was recht ist: Grundlagen des Strafrechts.- 1. Normative Rahmenbedingungen gerichtlicher Interaktion: Strafverfahrensrecht und materielles Strafrecht.- 1.1 Materielles Strafrecht und sekundäre Viktimisierung.- 1.2 Strafverfahrensrecht.- 1.3 Fundament des Strafrechts: Die Grundrechte.- 1.4 Ziele des Strafprozesses.- 1.5 Widerspruch des Strafrechts und Stellenwert von Strafe: Rechtsgüterschutz durch Rechtsgüterverletzung.- 2. Ablauf des Strafprozesses und Funktion der Prozeßbeteiligten.- 2.1 Das Vorverfahren: Ermittlungen und Staatsanwaltschaft.- 2.2 Das Zwischenverfahren.- 2.3 Hauptverfahren wegen sexueller Gewalt am Landgericht.- 2.3.1 Besetzung der Jugendschutzkammer am Landgericht und Kompetenzen der Mitglieder.- 2.3.2 Mündliche Hauptverhandlung und Beweiswürdigung der Richter.- 2.4 Außerrechtliche Wertorientierungen richterlichen Handelns.- 2.4.1 Soziokulturelle Wertorientierungen.- 2.4.2 Professionelle Wertorientierungen.- 2.4.3 Die Funktion von Stereotypen im richterlichen Entscheidungsfindungsprozeß.- 2.5 Angeklagte und Verteidiger.- 2.6 Die Stellung des Opfers in der Hauptverhandlung.- 2.6.1 Rechte und Pflichten des Zeugen in der Hauptverhandlung.- 2.6.2 Das deklarierte Opfer als Nebenkläger.- 2.7 Strafverfahrensrecht und sekundäre Viktimisierung.- 2.8 Zusammenfassung: Gerichtliche Rahmenbedingungen, richterliches Handeln und sekundäre Viktimisierung.- 2.8.1 Normative Rahmenbedingungen.- 2.8.2 „Strukturelle Rahmenbedingungen der gerichtlichen Kommunikation“.- 2.8.3 Außerrechtliche soziokulturelle Wertorientierungen.- 2.8.4 Außerrechtliche professionelle Wertorientierungen.- III. Methoden der Untersuchung.- 1. Zur Entstehung der Arbeit.- 2. Methodologische Vorbemerkungen zur Objektivität der Arbeit.- 3. Durchführung der Untersuchung.- 3.1 Auswahl der Verfahren.- 3.2 Die teilnehmende Beobachtung an Gerichtsprozessen.- 3.2.1 Nicht-teilnehmende Beobachtung.- 3.2.2 Die Mitschriften der Gerichtsverfahren.- 4. Die Auswertung der Mitschriften.- 4.1 Qualitative Inhaltsanalyse.- 4.1.1 Formale Strukturierung.- IV. Auswertungsergebnisse der untersuchten fünfzehn Strafprozesse.- 1. Statistische Daten zu den Delikten, den Angeklagten, den Opfern, der Angeklagten-Opfer-Beziehung, den Tatorten, der Verbindung zwischen Bekanntschaftsgrad und Art des Delikts, zur Zeitspanne zwischen Anzeigeerstattung und Hauptverhandlung und zum Strafmaß.- 1.1 Die Delikte.- 1.2 Die Angeklagten.- 1.2.1 Alter der Angeklagten.- 1.2.2 Familienstand der Angeklagten.- 1.2.3 Vorstrafen der Angeklagten.- 1.2.4 Angeklagten-Opfer-Beziehung.- 1.3 Tatorte.- 1.4 Die Opfer.- 1.4.1 Geschlecht der Opfer.- 1.4.2 Alter der Opfer.- 1.5 Bekanntschaftsgrad und Art des Delikts.- 1.6 Zur Hauptverhandlung.- 1.6.1 Zeitspanne zwischen Anzeigeerstattung und Hauptverhandlung.- 1.6.2 Die Verhandlungsergebnisse.- 2. Zur Problematik von Opferschutzgesetzen.- 2.1 Die Anwendung von Opferschutzgesetzen vor dem Hintergrund professioneller Wertorientierungen und verfahrensstrategischer Überlegungen von Richtern.- 3. Kurzprotokolle der einzelnen Verfahren.- 3.1 Verfahren „Schwager — Schwägerin“.- 3.2 Verfahren „Vater — Tochter, Spielfreund der Tochter, Filmaufnahmen“.- 3.3 Verfahren „Nachbar — Nachbarin“.- 3.4 Verfahren „Oh-du-Fröhliche-singender Exhibitionist“.- 3.5 Verfahren „Nachbar — Nachbar“.- 3.6 Verfahren „Pfadfinder — Schülerin“.- 3.7 Berufungsverfahren „Vertreter eines christlichen Blattes — Mädchen/Junge“.- 3.8 Berufungsverfahren „Freibad-Bekanntschaft“.- 3.9 Verfahren „Vater — Tochter — massive Diffamierung“.- 3.10 Verfahren „Witwer — Freunde des Pflegesohnes“.- 3.11 Verfahren „Hilfsbereiter Freund der Familie — Kindergartenkind“.- 3.12 Berufungsverfahren „Stiefvater — Tochter“.- 3.13 Verfahren „Krankenhaus-Bekanntschaften“.- 3.14 Verfahren „Großvater — Enkelin“.- 3.15 Verfahren „Kaufhaus-Bekanntschaften“.- 4. Verfahrensdarstellungen mit exemplarischer Analyse.- 4.1 Verfahren der Gruppe „umfassendes Geständnis“.- 4.1.1 Das Verfahren „Witwer — Freunde des Pflegesohnes“.- 4.1.2 Das „umfassende Geständnis“: Für jeden Prozeßbeteiligten vorteilhaft.- 4.2 Verfahren der Gruppe „Teilgeständnis“.- 4.2.1 Das Verfahren „Schwager — Schwägerin“.- 4.2.2 Das Verfahren „Nachbar — Nachbarin“.- 4.2.3 Gegenüberstellung der Verfahren „Teil-Geständnis des Angeklagten“.- 4.3 Verfahren der Gruppe „Abstreiten der Tat“.- 4.3.1 Das Verfahren „Pfadfinder — Schülerin“.- 4.3.2 Verfahren „Vater — Tochter — massive Diffamierung“.- 4.3.3 Gegenüberstellung der Verfahren „Abstreiten der Tat“.- 4.4 Die Berufungsverfahren.- 4.4.1 Das Verfahren „Stiefvater — Tochter“.- 4.4.2 Gegenüberstellung der Berufungsverfahren.- 4.5 Das vernachlässigte Opfer — ein Resümee.- 4.6 Plädoyer für das Kindeswohl und Opferhilfe.- Auszug aus dem StGB.

Date de parution :

Ouvrage de 318 p.

Disponible chez l'éditeur (délai d'approvisionnement : 15 jours).

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